Einführung in die Grundlagen der Allergologie


 


Einführung in die Grundlagen der Allergologie

 

s. auch

Allergien: Pathophysiologie und diagnostische Prinzipien


Steiß J.O., Lindemann H.: In: Lindemann H., Steiß J.O. (Hrsg.):  Praxis der pädiatrischen Allergologie und Pneumologie. Dustri, München - Orlando 2006, S. 41-50

 

 

Allgemeines

Häufigkeit der Allergien in Deutschland: Etwa jeder Dritte ist Allergiker !


Die wichtigsten allergischen Krankheiten und ihre altersabhängige Häufigkeit  in Deutschland


Definitionen


Allergie: krank machende Überempfindlichkeit aufgrund 
              immunologischer Sensibilisierung (z.B. durch IgE- bzw. IgG-Antikörper vermittelt)

Pseudoallergie: nicht immunologische Überempfindlichkeit
              mit klinischen Symptomen, die allergischen
              Erkrankungen entsprechen. Ursache ist eine direkte Einwirkung von Histamin, Serotonin etc..
              Mögliche Quellen sind: Erdbeeren, Schokolade, Meeresfrüchte, Tomaten, Kontrastmittel etc.

Intoleranz: Überempfindlichkeit im Sinne der pharma-
              kologischen Toxizität

Überempfindlichkeit: eine das normale Maß über-
              steigende Reizbeantwortung

Idiosynkrasie: nicht immunologische Überempfindlichkeit
              ohne Bezug zur pharmakologischen Toxizität

 

Antigen: körperfremde Substanz, die eine Immunantwort auslöst

Allergen: Antigen, das eine allergische Reaktion auslöst

Jedes Antigen ist ein mögliches Allergen

 

Sensibilisierung: Bildung von Allergie-Antikörpern durch das Immunsystem

Allergie: krankmachende Überempfindlichkeit mit charakteristischen
             Symptomen bei erneutem Allergen-Kontakt

Atopie: Angeborene, genetische Veranlagung zur überschiessenden Bildung
            von IgE-AK (mit familiärer Allergie-Neigung)


Tabelle 1: Einteilung der Immunmechanismen nach Coombs u. Gell

Typ Pathogenese Klinische Beispiele

I

IgE

- allergische Rhinitis,
- allergische Konjunktivitis
 
- allergisches Asthma
- Anaphylaxie
- allergische Gastroenteritis
(- Atopische Dermatitis)

II

zytotoxisch

z.B. nach Medikamenten:
- hämolytische Anämie,
- Agranulozytose
- thrombozytopenische Purpura
III

Immunkomplexe

- Alveolitis
- Serumkrankheit
- Anaphylaxie
- Immunkomplexe
- Vaskulitis
- Nephritis
- Arthritis
IV

zellulär

- Kontaktekzem (IV a)
- atopisches Ekzem ((IVb)
V

granulomatöse Reaktion

  Injektionsgranulome
VI stimulierende ("neutralisierende")
Überempfindlichkeit
- Autoimmunthyreoiditis
- Myasthenia gravis
- Insulinresistenz
- reverse Anaphylaxie
- chronische Urticaria
  (Unterform mit
 Auto-Ak
    gegen FceRI)