1. Das Zimmer sollte leicht zu säubern sein und nur Möbel enthalten, die möglichst wenig Staub fangen und leicht abzuwaschen sind.
2. Alle Betten im Schlafzimmer des Patienten (also auch die der Geschwister und anderer Familienangehöriger) müssen saniert werden:
- Bettdecken und Kopfkissen sollten - entgegen früheren Vorstellungen - mit Daunen und Federn gefüllt sein. Diese enthalten wesentlich weniger Glucane als Synthetikfüllung. Glucane können bei hoher Konzentration Rachenreiz, trockenen Husten, Hautjucken, Reizung der Nasenschleimhaut und Müdigkeit verursachen. Bezüge aus Baumwolle sowie Schlafanzug bzw. Nachthemd müssen 1 x wöchentlich bei über 60 ° Celsius gewaschen werden.
- Matratzen mit Pferdehaaren, Kapok o.ä. Füllmaterial sollten entfernt werden (Ersatz: Schaumstoff-Matratzen; bei nachgewiesener Hausstaubmilbenallergie möglichst mit hautfreundlichem milbendichten Überzug, "ACb" usw.); ggf. sollte eine spezielle Allergiker-Matratze angeschafft werden.
- Das Bett sollte ein freies Bettgestell haben (keinen Bettkasten, keine Polsterung unter der Matratze).
- Regelmäßiges Lüften des Schlafzimmers ist empfehlenswert (z.B. 3 mal täglich 10 Minuten lang).
- Tierwollmaterialien dürfen nicht als Decken oder Bezüge verwandt werden.
- Fenstervorhänge dürfen nur aus Kunstfasern bestehen, auf Stores sollte verzichtet werden.
- Auf Pflanzen sollte verzichtet werden.
- Die nächtliche Temperatur sollte unter 18° Celsius liegen, da sich die Hausstaubmilbe bei Temperaturen von 20 bis 28 ° (und einer Luftfeuchtigkeit von 70 - 80 %) besonders wohl fühlt und vermehrt.
3. Bei der Reinigung des Zimmers oder der Wohnung soll das Kind nicht anwesend sein. Täglich sollte mit einem feuchten Tuch Staub gewischt werden.
Staubsauger sollten mit einem Feinstaub(Mikro)-Filter, S-Klasse-Filter oder HEPA-Filter (high efficiency particulate air) ausgerüstet werden, damit die feinen Staubteilchen weitgehend aus der Luft entfernt werden. Die beste, aber teuerste Lösung sind Staubsauger, bei denen außerhalb der Wohnung der Unterdruck erzeugt und die abgesaugte Luft nach draußen geleitet wird. Bei Planung eines Neubaus sollte ggf. eine entsprechende Anlage berücksichtigt werden.
4. Langflorige Teppiche sollten durch glatten Boden (z.B. Holz-, Kunststoffbelag) oder zumindest durch einen kurzflorigen Teppichboden ersetzt werden, der täglich abgesaugt werden muß. Kunststoff- oder Holzböden müssen möglichst einmal täglich feucht geputzt werden.
5. Puppen, Tierchen und anderes Spielzeug, das mit Wolle, Federn und ähnl. Substanzen gefüllt ist, sollten ebenfalls entfernt werden. Zweckmäßig ist Spielzeug aus ACb-Material, Plastik, Holz oder Gummi. Bei Puppen sollten eventuelle Füllungen aus waschbarem Kunststoff bestehen. Stofftiere u.ä. können auch durch Lagerung (für einige Stunden) in einer Tiefkühltrühe von Hausstaubmilben befreit werden.
6. Haustiere (Hunde, Katzen, Hamster, Meerschweinchen, Vögel, Pferde usw.) dürfen im Interesse des kranken Kindes nicht gehalten werden; auch außerhalb der Wohnung soll das Kind den Kontakt mit Tieren meiden. Allenfalls Aquarien sind erlaubt (Vorsicht: Fischfutter).
7. Blumen, auch Trockenblumen, die als Staubfänger, Brutherde von Schimmelpilzen und ggf. als Pollen-Quellen anzusehen sind, sollten in der Wohnung auf ein annehmbares Maß reduziert, aus dem Schlaf- und Spielzimmer ganz entfernt werden.
8. Bücher und Spielzeug sind Staubfänger. Sie müssen in abschließbaren Schränken aufbewahrt werden. Die Heizung sollte vor der Heizperiode gründlich gereinigt werden.
9. Feuchte Wandstellen müssen im ganzen Haus wegen der Gefahr der Schimmelpilz-Entwicklung vermieden werden. Hifreich ist häufiges Lüften ! Darauf muß bei der Benutzung von Luftbefeuchtern und in klimatisierten Räumen besonders geachtet werden. Evtl. sind aufwendige Isolierungsarbeiten erforderlich.
10. Bei der Hautpflege der Kinder sollten keine Kosmetika mit ätherischen Stoffen benutzt werden, sondern nur die handelsüblichen Kindersalben und Kinderpuder.
11. Ein zusätzliches Risiko stellen Gasherde, Kohleöfen, imprägnierte Holzverkleidungen, Insektensprays, Dämpfe von frischen Farben, Teer, Benzin, flüchtige ätzende Reinigungsflüssigkeiten und Teppichschaum dar.
12. Tabakrauch steigert unter anderem die bronchiale Überempfindlichkeit und begünstigt Asthma-Beschwerden; daher sollten Angehörige zumindest in der Wohnung und im Auto nicht rauchen! - Da sie zudem ein schlechtes Vorbild für die Kinder sind und Rauchen auch andere ernste Gesundheitsschäden mit sich bringt, sind intensive Bemühungen, ganz aufs Rauchen zu verzichten, dringend angeraten.
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